Feuerwehrhaus: Gemeinderat entscheidet sich für Neubau

Rettigheim - Das Feuerwehrgerätehaus bei der Grundschule ist in die Jahre gekommen. Nach 31 Jahren muss neu gebaut oder zumindest erweitert und saniert werden, um das Gebäude auf zeitgemäßen Standard zu bringen. So Diskussion am vergangenen Mittwoch im Gemeinderat.

Letztendlich sprachen sich die Mitglieder des Rates, in fraktionsübergreifender Harmonie, für den Neubau des Feuerwehrhauses im Ortsteil Rettigheim aus.

Damit bestätigt sich: Die Freiwillige Feuerwehr verfügt in der Gesamtgemeinde über eine starke Lobby. Nach aktuellen Berechnungen kostet der Neubau die Kommune immerhin etwa 2,7 Millionen Euro.

In dem Zweckbau wird vor allem Platz für die Fahrzeuge, Ausrüstung, Sanitär- und Aufenthaltsräume sein. Aber auch an einen Jugendraum, an Büros für Kommandant, Zugführer vom Dienst und Jugendwart, sowie an die Einsatzzentrale wurde gedacht. Weiter soll das Gebäude einen großzügigen Keller erhalten der neben einer Tiefgarage für die anrückenden Einsatzkräfte auch die zentrale Atemschutzübungsstrecke und die zentrale Schlauchwerkstatt der Gemeinde untergebracht wird. Sollte die Feuerwache von einem Stromausfall betroffen sein, springt die hauseigene Notstrom-Versorgung (800 kVA) an.

Besonders durchdacht ist auch das Ökologiekonzept, so Architekt Egon Eiermann.  Neben begrünten Dachflächen wird in einer Zisterne Regenwasser (100 Kubikmeter) gesammelt, das zum Befüllen der Löschtanks, für Löschübungen und zur Reinigung der Fahrzeuge verwendet wird. Geheizt wird übrigens mit Fernwärme. Der streng nach den Energie-Leitlinien der errichtete Zweckbau unterschreitet die Vorgaben der Energieeinsparverordnung „EnEV 2009“ um satte 30 Prozent. Wenn alles glatt läuft, so Eiermann kann die Feuerwehr zum 01.04.2018 einziehen.

Der Feuerwehrkommandant Alexander Krotz zählt die Probleme des jetzigen Gerätehauses auf. Die Hallentore machen Probleme. Und wenn sich die rund 40 Mitglieder umziehen, müssen sie das zwischen den Einsatzfahrzeugen tun. Die gesetzlich vorgeschriebene Absauganlage für die Dieselabgase fehlt.

Getrennte Umkleiden für Männer und Frauen gibt es nicht. „Langfristig werden aber mehr Frauen bei uns sein“, stellt Krotz fest. Derzeit sind schon 25 Prozent der Mitglieder weiblich. Auch kann verschmutze Einsatzkleidung nicht von der privaten Kleidung getrennt aufbewahrt werden. Gefahr der Kontaminationsverschleppung nenn t das der Fachmann.

Für die Jugendfeuerwehr mit rund 25 Mitgliedern gibt es gar keine Räumlichkeiten.

Der Unterrichtsraum, ein ehemaliges Klassenzimmer in der Grundschule dient als Universalraum für alles. Unterrichtsraum, Büro, Funkzentrale Jugendraum und Aufenthaltsraum für die rund 70 Mitglieder aus Jugendfeuerwehr, Altersabteilung und Einsatzabteilung.

Die Kameraden der Feuerwehr halten schon seit Jahren in Eigenleistung soweit wie möglich alles in Schuss. Doch durch die Forderung eins Schallschutzkonzeptes wird dies allerdings zukünftig nicht mehr möglich sein.

Durchweg positiv bewerteten die Gemeinderatsfraktionen das Vorgehen des Bauamtes für den Standort Rettigheim ein Gesamtkonzept zu erarbeiten. Nur so war es den Räten möglich eine wirtschaftlich richtige Entscheidung herbeizuführen und sich für den Neubau auszusprechen.

Auf Anfrage der RNZ warb Bürgermeister Spannberger am Tag nach der Ratssitzung für die Investition, die über mehrere Jahre abzuschreiben sei und neue Werte schaffe. Er sagte, dass die Maßnahme dank der niedrigen Darlehenszinsen lukrativ sei (etwa 1,5 Prozent, Laufzeit 30 Jahre) und durch Landeszuschüsse und das Feuerwehrgerätehausneubauförderungsgesetz des Landes Baden-Württemberg von 2016 (FwGHFG-BW 2016) die Realkosten für die Kommune sich in Grenzen halten.

 

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