Belüftung rettet Leben
Frischer Wind bei der Feuerwehr Rettigheim
Feuer und Rauch gehören nun mal zusammen wie Pech und Schwefel. An dieser Tatsache kann die Feuerwehr leider nichts ändern. Und während die Feuerwehr ein Feuer meistens schnell löschen kann ist der Brandrauch auch hier immer das größere Problem. 95% der Brandtoten sterben in Folge einer Rauchvergiftung. Zudem verhindert der Rauch, dass Personen in brennenden Gebäuden schnell gefunden und gerettet werden können.
Die Feuerwehr Rettigheim setzt daher auf ein neues Konzept bei der Belüftung von Wohnungs- und Gebäudebränden und bringt ab sofort den Lüfter standartmäßig als Rettungsgerät in Bereitstellung. So kann in besten Fall der Rauch schon aus der Brandwohnung gedrückt werden, bevor der erste Trupp überhaupt das Gebäude betritt. Vermisste Personen können dadurch wesentlich schneller aufgefunden werden und die Brandbekämpfung wird um ein vielfaches einfacher.
Da es aber bei jeglicher Art der sogenannten taktischen Ventilation eminent wichtig ist, dass jede Einsatzkraft die Abläufe und Hintergründe, als auch die daraus resultierenden Gefahren kennt wurden im vergangenen Jahr zunächst die Führungskräfte ausgiebig geschult.
In den vergangenen Übungen wurde dann die Technik ausgiebig mit der Mannschaft trainiert, so dass die Abläufe letztendlich auch in Stresssituationen automatisiert ablaufen können. Zum Abschluss des Übungsblockes wurde dann die Rettungsbelüftung mehrfach unter Einsatzbedingungen geübt.
Hierfür stellte uns die Familie Schattauer freundlicherweise ihr neu erworbenes Einfamilienhaus in direkter Nachbarschaft zum Feuerwehrgerätehaus zur Verfügung. Das Gebäude wird gerade renoviert und bot daher optimale Übungsbedingungen. Sohnemann Felix, der das Treiben der Feuerwehr natürlich mit großen Augen verfolgt hatte, bekam von Kommandant Stefan Jurke noch einen Feuerwehrdrachen „Grisu“ als kleines Dankeschön überreicht. Die Feuerwehr Rettigheim freut sich schon auf die neuen Nachbarn und wünscht ihnen alles Gute im neunen Zuhause.