Eine Fatamorgana im Abendland
Feuerwehrfest 2015
Der Boden verdorrt, die Luft flimmert, die Sonne brennt und plötzlich erscheint eine Oase. Nein, es muss eine Fatamorgana sein, gut gelaunte Menschen, preiswertes Essen und vor allem TRINKEN. Eine Stimme in mir sagt, lass es uns versuchen, lass uns hingehen. Die Hitze hat meinen Kopf schon ganz weich gemacht. Seit Stunden irre ich in der Sonne umher. Also gut, ich lasse mich auf den Versuch ein und nähere mich der vermeidlichen Oase.
Entweder bin ich im Himmel angelangt und mein kümmerlicher Kadaver wird von Hyänen zerreißen oder es ist wahr und mein Körper nimmt wieder Leben an. Ich fühle wie ein kühles Nass meine Kehle befeuchtet und meinen Adern neuen Schwung verleiht. Mein Magen füllt sich mit erlesenen Speisen und das Gefühl der Sättigung macht sich breit. Es muss wahrlich ein Ort des Glückes sein.
Kinder spielen, hüpfen mit bunt angemalten Gesichtern als Schmetterling, Tiger oder Hund in einer Feuerwehrautohüpfburg. Jetzt scharen Sie sich um einen Baum und lernen bei einem Puppenspiel, was im Brandfall zu tun ist.
Alte wie junge Menschen sitzen gemeinsam an einem Tisch, singen, lachen und verbringen angenehme Stunden miteinander. Sie scheinen den Alltag zu vergessen und genießen das Leben. Ein wahrlich schönes Gefühl.
Plötzlich nehme ich mir fremde Töne wahr, Schüsse aus Böllern und dann erklingt auch noch Musik aus einer Cocktailbar. Die Menschen tanzen, bzw. bewegen sich zur Musik. Rote Autos kommen näher und zahlreiche Kameraden steigen aus. Ihr Lachen und ihre Begeisterung sind von weitem zu hören.
Doch was ist das? Ruhe kehrt ein, eine noch nie wahrgenommen Aura umgibt mich. Mein Getränk beginnt sich zu bewegen, es scheint vor Ehrfurcht und Anerkennung sich zu hinzuknien, was geschieht hier? Meine mittlerweile wieder trüben Augen nehmen ein helles Licht wahr, vor dem sich drei graziöse Wesen bewegen. Sind es Feen, aber warum bewegt sich dann der Wein? Nein, wahrhaftig es müssen Hoheiten sein, die Weinhoheiten, welch majestätischer Anblick.
Doch wie ist das alles möglich? Liegt es daran, dass es nur alle 823 Jahre einen Montag den 31sten August gibt? Liegt es daran, dass Eveline Reiß und Jutta Breitner freiwillig ohne Annahme von Trinkgeld oder ähnlichem bedienen, obwohl sie nichts mit der Feuerwehr zu tun haben? Hat es was damit zu tun, dass das Autohaus Östringer die Hüpfburg zur Verfügung stellt, dass Jurke GmbH seinen Anhänger ausleiht? Oder an der Bürgerwehr, die geböllert hat, dem RGAD zur Verfügungsstellung der Musikanlage? Ich weiß es nicht. Jedenfalls wird all den fleißigen Helfern und Gönnern gedankt, von Herzen. Insbesondere natürlich den Menschen, die für diese angenehmen Stunden sorgen und das Angebot wahrnehmen, Ihnen, vielen Dank.
tö